Schonzeit – Warten auf das Ende

Den meisten versierten Spinnfischern droht im Frühjahr eine grausame Zeit. Die Schonzeit! Diese fällt in den verschiedenen Bundesländern zwar komplett unterschiedlich aus und in manchen Regionen ist sie auch nicht so restriktiv wie Anderen, aber der Großteil der Raubfischangler hat einfach Pause. Bei mir herrscht 4 Monate lang Kunstköderverbot, was mir zwar auf der einen Seite mächtig zu schaffen macht, aber auf der anderen Seite finde ich es gut, dass die Fische in der Schonzeit in Ruhe laichen können.

Schonzeit – Was macht man nur?

Was macht man also in dieser Schonzeit? Viele von uns klicken sich durch das WorldWideWeb und stocken ihre Tackleboxen auf und sortieren diese zum hundertsten Mal, beschäftigen sich mit neuen Ruten und Rollen und lesen sich durch die zahlreichen Foren um den ein oder anderen Tipp abzugreifen. Ich mache das natürlich auch, aber mir ist das über die lange Schonzeit einfach zu wenig und so werde ich meist kreativ. Ich muss also irgendwas tun. Ich überprüfe die Ruten, auf schadhafte Ringe, zerlege und warte meine Rollen aber auch das nimmt keine 4 Monate Schonzeit in Anspruch.

So habe ich mich in den letzten Jahren ausführlich mit dem Rutenbau beschäftigt und dabei festgestellt, dass das eigentlich gar nicht so schwer ist, wenn man sich ein bisschen damit befasst. Das noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, ist mir auch klar, aber wenn einige Dinge beachtet, kann dabei eine ganz tolle Rute rauskommen. Das hier wird jetzt kein Tutorial, sondern lediglich ein Bericht darüber wie ich mir die Zeit bis zum Ende der Schonzeit vertreibe.

Was habe ich also gemacht um mich mit dem Thema vertraut zu machen? Zunächst habe ich mich erst mal bei diversen Onlinehändlern für den Rutenbau umgesehen und mich in das Thema in einem bekannten Rutenbauforum eingelesen. Bei www.mudhole.com bin ich auf tolle Rodbuiling tutorial Videos gestoßen, die einem jeden Schritt sehr gut erklären. Was brauche ich alles, auf welche Sachen muss ich achten und vor allem, wie mache ich die Ringwicklungen richtig, so dass sie auch gut aussehen.

Nachdem ich mir im Klaren darüber war, was ich eigentlich für eine Rute bauen will, habe ich mich daran gemacht, die Teile in den Onlineshops herauszusuchen, diese auf einander abzustimmen und diese dann zu bestellen. Ich war vielleicht recht übermütig und habe mich gleich bei meinem ersten Projekt für recht teure Komponenten entschieden, was so nicht zwingend notwendig war, aber ich entschied mich trotzdem so.

Die Wahl fiel auf eine leichte BC Rute die Für Köder bis max. 10g geeignet ist und Köder wie den Illex Squirrel 61SP perfekt wirft.

Schonzeit   Warten auf das Ende

Dieser Haufen wird in der Schonzeit zur Rute

Aus diesem Haufen Einzelteile galt es nun in der Schonzeit eine Rute zu bauen mit der man sich auch am Wasser sehen lassen kann. Zunächst habe ich die Teile dann also erst mal lose zusammengesteckt und geprüft, ob auch wirklich alles zusammen passen, was ich mir da bestellt habe. Das sah schon mal ganz gut aus. Also klebte ich alles zusammen und achte genau darauf keine Klebrückstände auf dem Duplon zu hinterlassen, was mir allerdings nicht absolut gelang und doch war ich ziemlich zufrieden.

Dann folgte der nächste Schritt und das ist Anfangs wirklich der Schwerste. Ich machte mich an die Wicklungen. Ich befolgte genau die Anleitung in dem oben genannten Mudhole Video und probierte es mehrfach aus bis ich mich dann daran wagte einen Ring „anzuwickeln“.

Schonzeit   Warten auf das Ende

Ringwicklung

Nachdem dies dann irgendwann auch geklappt hatte musste die Prozedur noch mehrfach wiederholt werden bis alle Ringe sauber am Blank waren.

Die nächste Herausforderung war das Lackieren der Ringwicklungen. Auch diese Aktion war nicht so schwer wie erwartet, doch muss einem klar sein, dass man eine Rute nicht in einem Tag bauen kann. Es braucht Zeit, die gibt es ja in der Schonzeit zum Glück reichlich und man muss wirklich ein Menge Geduld aufbringen, bis das alles so funktioniert wie man sich das vorstellt.

Wenn man sich jedoch ein bisschen Mühe gibt kommt am Ende so was heraus:

Schonzeit   Warten auf das Ende

Die fertige Rute

Schonzeit   Warten auf das Ende

Triggergriff

In meinem Bekanntenkreis fand mein Werk eine Menge gefallen, sodass ich in den nächsten Monaten der Schonzeit noch einige Rute baute, auf die ich auch sehr stolz bin.

Zum Rodbuilding ist allerdings zu sagen, dass es keine Möglichkeit ist, sich billig eine tolle Rute zusammenzubauen. Vielmehr ist es ein spannender Zeitvertreib und die Möglichkeit sich eine Rute zu bauen, die es so kein zweites Mal gibt. In der Regel fährt man günstiger sich eine Rute von der Stange zu kaufen, die dann auch definitiv gut funktioniert.

Nun sind irgendwann alle mit Ruten versorgt und die Schonzeit ist immer noch nicht vorbei. Außerdem hat man selber hat auch nicht unbedingt unendlichen Bedarf an Ruten und so machte ich mich dieses Jahr daran, Wobbler zu bauen. Meinen ersten Prototypen habe ich gerade fertig gestellt.

Hierbei handelt es sich um eine Replikat der bekannten Grandma, hergestellt aus Materialien die mich in Summe vielleicht  5€ gekostet haben. Dafür schaut diese wirklich sehr gut aus, allerdings muss sie ihren Funktionstest noch bestehen, was momentan nicht möglich, weil wir ja eben Schonzeit haben.

Schonzeit   Warten auf das Ende

Selbstbauwobbler

Holz hat man, oder findet Abschnitte in Baumärkten, genauso wie Lacke und Farben. Die Ösen findet man ebenfalls im gut sortierten Baumarkt. Bei den Haken und Sprengringen, bitte auf Qualität achten.

Auch der Köderbau nimmt einiges an Zeit in Anspruch und so bleibt einem immer noch viel Zeit, sich durch die Onlineshops zu klicken und sich mit neuem, erfolgsversprechendem Tackle einzudecken und doch ist es ein tolles Gefühl nach dem Ende der Schonzeit mit dem selbstgebauten Tackle einen Fisch zu landen!

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