Große Karpfen erfolgreich Angeln
Eigentlich widme ich meine Angelzeit seit einigen Jahren voll und ganz den Raubfischen. Doch hin und wieder zieht es mich auch aus ganz anderen Gründen ans Wasser – Große Karpfen. Sie wecken bei Vielen die Abenteuerlust! Das Angeln auf die große Karpfen hat mich schon als Kind fasziniert und wer die Fachliteratur zu diesem Thema verfolgt, wird wissen, was ich meine. Imposante Fotos von riesigen Karpfen ziehen einen immer wieder an die entsprechenden Gewässer.
Die Suche nach dem richtigen Angelplatz für große Karpfen
August 2012- voll motiviert bin ich wieder mal auf der Suche nach meinem persönlichen Traumkarpfen. Die Sonne knallt und auf dem Weg durch die Stadt kommen mir die Gedanken von langen, erfolglosen
Karpfenmontage zum Fang von großen Karpfen
Tagen an diesem Gewässer, das heute meinen Zielort darstellt. Da das Nachtangelverbot an der Berliner Havel außer Kraft gesetzt wurde, versuche ich mein Glückgenau dort in einer der zahlreichen, flachen Buchten. Die Angelei an diesem großen Fluss ist meist eine ziemlich undankbare Angelegenheit, doch um diese Jahreszeit ist es am einfachsten die Fische zu lokalisieren, da man sie mit etwas Glück mit bloßem Auge im Flachwasser ausmachen kann. Später im Jahr kann es einem passieren, das die Fische einfach weg sind.
Gulp! Carp Boilies als Köder für die großen Spiegler
Mit im Gepäck hatte ich 2 Eimer frisch ausgehärtete Gulp! Carp Boilies. Ein absolut genialer Köder, der auf einem ausgereifeten Konzept basiert und meine Wahl für kurze Ansitze ohne vorheriges Anfüttern darstellt. In der Vergangenheit hat dieser Köder schon für einiges an Furore gesorgt bei großen Karpfen. Bereits im Winter konnte auch ich darauf einige große Karpfen überlisten. Und das unter teils abenteuerlichen Bedingungen mit Minusgraden. Bei kälteren Temperaturen fische ich diesen Köder „direkt aus der Tüte“. Bei steigenden Wassertemperaturen und bei zu erwartenden Weißfisch- und Krebsattacken lasse ich die Boilies 24 Stunden aushärten. Das tut der Fängigkeit absolut keinen Abbruch und lässt einen Nachts ruhig schlafen. Als Hakenköder verwende ich den gleichen Boilie, nur in der 24mm – Version. Die gibt es in praktischen 1Kg Tüten und reichen somit fast für eine Saison.
Der erste Biss
Halb Fünf in der früh passiert das so lang erhoffte Ereignis. Voller Ablauf auf der rechten Rute. Das Wasser im Uferbereich ist über Nacht deutlich abgekühlt, wie ich merke, als ich mit der Rute in der Hand mitten in den Seerosen stehe und drille. Nach einigen Minuten lernt der vermeindlich kleine Spiegler (ich hatte den Fisch auf ca. 10 Kg. geschätzt) meinen Kescher von innen kennen. Leider ist der Karpfen in der Endphase irgendwie in meine zweite Schnur geschwommen. Während ich ihm eine kleine „Verschnaufpause“ im Netz gönne, versuche ich die zweite Schnur zu befreien. Auf einmal pfeift die Schnur aus meiner Hand los wie ein Lamborghini und sprengt dabei glücklicherweise die andere, dickere Schnur, die ich gegen Hindernisse verwende.
Der zweite Biss und ein Großkarpfen ist gehakt
Völlig fassungslos stehe ich neben der abfliegenden Rute und brauche mehrere Sekunden um zu realisieren das da gerade der nächste große Karpfen losspurtet und zwar genau dort, wo ich gerade den ersten Karpfen gedrillt habe. Mitten im flachen Wasser vor meinen Füßen!Es folgt ein harter Drill mit sehr langen, unhaltbaren Fluchten weit ins offene, hindernisfreie Wasser.
Auf einmal fällt mir der zweite Fisch wieder ein. Ruhig steht er neben mir im Kescher. Kurzerhand befördere ich ihn aus dem Netz und „parke“ ihn im Schilf neben mir. Dabei merkte ich, dass es sich hierbei wohl doch um ein größeres Exemplar handeln muss. Trotzdem- Ich brauche jetzt den Kescher! 10 Minuten später ist es soweit. Als ich den Fisch im Kescher begutachte, wird mir sofort klar: Das ist er, mein Traumkarpfen, ein großer Karpfen! Beim späteren Wiegen mit den herbeigeeilten Angelkumpels (und 2 verschiedenen Waagen) stellen wir ein Gewicht von exakt 23 Kilogramm fest. Wahnsinn- Ich bin sehr glücklich. Der erste Karpfen wiegt übrigens 17,5 kg und ist ein richtig schickes Weibchen.
Der Karpfen wird gelandet
Auch der Karpfen meiner Erkundungsfahrt beißt noch an!
Gerade während ich den großen Milchner in die Kamera halte, läuft wieder eine meiner Ruten ab. Ich hatte sie morgens mit nur einem 24er Hakenköder kurz vor die Seerosen ins Flache gelegt.
Der 20 kg Karpfen auf der Karpfenmatte
Nach einem kurzen, wilden Drill (der Fisch sprang beim Biss aus dem Wasser) konnte ich ein uraltes Männchenmit genau 16,5 kg landen. Es war genau der Fisch, den ich tags zuvor auf einer Erkundungsfahrt mit dem Boot beobachten konnte. Stehend im driftenden Boot sind so mit einer Polbrille und guter Sicht tolle Beobachtungen möglich. Wieder erkannt habe ich den Karpfen durch seine leicht s- förmige Wirbelsäule und einen kleinen grauen „Altersfleck“. Was für ein verrückter Tag!! Ich überlasse die Stelle und meine restlichen Köder meinem Kumpel Henry, der in der nächsten Nacht ebenfalls nochmal zuschlägt. Vier Fische bis 35 Pfund gehen bis zum nächsten morgen auf sein Konto, wie er mir per sms verkündet. Die Gulp! Carp Boilies haben mal wieder funktioniert und große Karpfen gefangen. Ich kann mich jetzt wieder ganz entspannt den Raubfischen widmen.
Viel Erfolg bei der Realisierung eurer Träume!
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