Zanderangeln im Winter

Der Zander, dieser fiese, launige, hundszähnige Mistkerl. Wie oft hat er gestandene Männer schon nahe an den Rand der Verzweiflung gebracht ? Wie oft schon hat man Stunde um Stunde, Gummifische in die Fluten geschmissen und auf den ersehnten Tock gewartet ? Und was passiert ? Nichts ! Ganz besonders schlimm ist das Zanderangeln im Winter, wenn kälte, Schnee, Hochwasser und sonstige Naturschauspiele uns den Tag erschweren. Dann wirft man all zu schnell die Flinte resp. die Rute ins Korn.

Zanderangeln im Winter, wie muss ich vorgehen ?

Zanderangeln im Winter

Ein dicker Zander hat gebissen beim Zanderangeln

Nun, zuerst einmal müssen wir uns fragen wo die Zander sich aktuell aufhalten. Da Besonders im Winter häufiger Hochwasser herrscht müssen wir uns erstmal überlegen wie sich das auf die Zander auswirkt. Da Fische wie die meisten Tiere darauf bedacht sind, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, werden sie sich bei Hochwasser durch die daraus resultierende stärkere Strömung unweigerlich Unterstände suchen wo sie Schutz vor der Strömung finden. Das können Brückenpfeiler, Buhnen, Kehrströmungen aber auch kleinste Strukturen am Grund sein.  Für uns ist dieser Umstand natürlich Optimal da  sich jetzt viel Fisch auf wenige Wasserfläche verteilt. Es müssen nicht unbedingt die tiefsten Stellen im Gewässer sein die bei Hochwasser interessant sind, ein halber meter Wasser kann vielen schönen Fischen Schutz bieten. Hauptsache weniger Strömung.  Ist kein Hochwasser, bemerken wir, das viele Gewässer im Winter sehr viel klarer als in der restlichen Jahreszeit sind. Dies hat damit zu tun das sich durch die niedrigeren Temperaturen die Dichte des Wassers verändert wodurch die Schwebeteilchen im Wasser zum Grund sinken. Da Zander bekantlich lichtscheue Wesen sind empfiehlt es sich das Zanderangeln im Winter bei klarem Wasser auf die frühen Morgen und späten Abendstunden zu verlegen.  Die Erfahrung hat mir gezeigt das die Zander bei klarem Wasser am aktivsten wärend der Dämmerung sind. Allerdings konnte ich feststellen das zwischen 13 und 14 Uhr meist noch eine sehr kurze Beissphase erfolgt. Dies erkläre ich mir dadurch, das die Temperaturen dann ihren Höhepunkt erreicht haben. Ich suche mir zu dieser Tageszeit meist die Uferseite aus, bei der ich die Sonne im Rücken habe und befische Stellen an denen z.b Bäume oder Gebäude einen Schatten auf’s Wasser werfen.  Ebenfalls interessant sind Spundwände, da diese ebenfalls einen Schatten unter Wasser werfen in dem dann die Zander umher ziehen.

 

WIE  befische ich Zander im Winter ?

Zanderangeln im Winter

Malerischer See im Winter

Generel empfiehlt sich zum Zanderangeln im Winter eine langsame Köderpräsentation.  Da Fische kaltblüter sind, wird im Winter der Stoffwechsel herrunter gefahren und die aktivität nimmt ab. Zu schnell geführten Ködern wird meist nur gelangweilt hinterher gekuckt. Der Energieaufwand zum schlagen der Beute würde sich einfach nicht lohnen, lange Verfolgungen werden vermieden. Was sagt uns das ? Nun, zum ersten, der Köder muss so nah wie möglich zum Zandermaul. Zweitens, der Köder muss so lange wie möglich dort verweilen. Um diese Bedingungen zu erfüllen muss beim normalen Jiggen oder Faulenzen, der Bleikopf so leicht wie möglich gewählt werden, damit man ein möglichst lange Absinkphase bei kürzesten Sprüngen hat. Manchmal ist aber selbst das noch zu schnell. Dann empfiehlt es sich auf das Carolina-Rig umzustellen. Durch das trennen von Köder und Gewicht, können auch schwerere Bleie als nötig verwendet werden, da der Köder völlig unbeschwert hinter dem Blei taumelt. Als sehr hilfreich haben sich geflavourte oder mit Salz behandelte Köder erwiesen. Durch dieses kleine Extra werden selbst lethargische Zander noch ab und zu zum Anbiss überredet.  Die Methode schlechthin um einen Köder längstmöglich an einer Stelle zu halten ist natürlich das Drop-shot Angeln. Leider musste ich an meinen Gewässern feststellen das dort meist nur kleine Zander drauf reagieren. Dies ist aber nicht überall der Fall, also unbedingt ausprobieren. Die vorhin erwähnten Spundwände sind unbedingt langsam Vertikal vom Ufer aus abzufischen. Diese Methode hat mir schon viele schöne Fische beschert.

Welches Material benötige ich zum Zanderangeln im Winter ?

Zum erfolgreichen Zanderangeln wird  nicht viel benötigt. 2,6-3.0m lange Angelruten mit stabilem Rückrad und einer Spitzenaktion sowie eine 3000-4000 Rolle mit hoher Übersetzung, bespult mit einer 13-15er geflochtenen Schnur. Dazu ein Paar Gummifische wie z.b die Keitech Easy shiner und Keitech Fat swing Impacts, Berkley Flex Rib’s und Kopytos. Zu den Farben, gibt es viele Meinungen, ich nutze in klarem Wasser am liebsten natürliche Farben und bei trübem Hochwasser ist es, wie ich finde egal. Bewegung und Geruch haben  bei trübem Wasser mehr Einfluss wie die Farbe. Als Vorfach nutze ich wenn Hecht auszuschliessen sind, ein Fluorocarbonvorfach. Aber Achtung, bei Hochwasser sammeln sich die Hechte an den gleichen Plätzen wie die Zander, meist nur eine ebene Höher. Die Gefahr auf Hechte zu stossen ist also deutlich höher. In dem Fall empfehle ich ein Stahlvorfach um die 5-6kg Tragkraft. Besonders bei trübem Wasser stört sich da kein Zander dran.

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei eurem winterlichen Zanderangeln und damit Ihr euch auch am Wasser wohlfühlt, empfehle ich euch noch das Lesen dieses Artikels  –>  Angeln im Winter

Zanderangeln im Winter

Ein fetter Zander, gut präsentiert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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