Baitcaster 1×1 für Anfänger

Da das Angeln mit der Baitcaster, auch Multirolle genannt, mittlerweile  immer beliebter wird, möchte ich euch hier anhand einiger Abu Garcia Baitcaster die ersten grundlegenden Schritte zeigen wie man eine Baitcasterrolle als Anfänger der Materie am besten einstellt um die ersten Versuche möglichst ohne Tüddel über die Bühne zu bringen. Anhand dieses kleinen Baitcaster 1X1 für Anfänger werden sie einen groben Eindruck gewinnen wie Sie vorgehen müssen.

Als erstes gehen wir mal die verschiedenen Bremssysteme an unserer Baitcaster durch. Die da wären:

Baitcaster 1x1 für Anfänger

Hier sehen Sie wo sich die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten befinden

 

1. Die Drillbremse

Mit der Drillbremse können wir, genau wie bei einer normalen Stationärrolle unsere Bremse an der Baitcaster einstellen und somit bestimmen wie fest ein Fisch an der Schnur ziehen muss, bis die Baitcaster Schnur frei gibt. Bis auf einige sehr wenige Ausnahmen sitzt die Drillbremse direkt hinter der Kurbel.

 

 

2. Die Spulenbremse (oder auch mechanische Bremse genannt)

Die Spulenbremse befindet sich an der gleichen Seite wie die Kurbel und die Drillbremse. Mit der Spulenbremse, können wir festlegen wie frei sich die Spule in der Baitcaster bewegen kann, wenn die Schnurfreilauftaste betätigt ist.

3 .Die Fliehkraftbremse

Baitcaster 1x1 für Anfänger

Fliehkraftbremse inklusive einem aktiviertem Pin

Die Fliehkraftbremse befindet sich im inneren der Baitcaster. Um Zugriff auf die Fliehkraftbremse zu haben muss man bei den meisten Rollen den Seitendeckel öffnen. Der “Fachausdruck” für diesen Deckel gegenüber der Kurbel nennt sich Non-handle site plate. Also “Kurbelloser Seitendeckel”. Die Fliehkraftbremse gewinnt ihre Bremskraft, so wie der Name es schon sagt, durch die Fliehkräfte die durch das drehen der Spule entstehen. Durch die Rotation der Spule, werden die aktivierten Bremspin’s nach aussen gegen einen Ring der im Seitendeckel sitz gedrückt, wodurch Reibungswiderstand ensteht der die Spule abbremst. Desto mehr Pin’s aktiviert sind umso mehr Bremswirkung ensteht. Und auch umso schneller die Spule dreht, desto stärker werden die Pin’s nach aussen gedrückt.

4. Die Magnetbremse

Baitcaster 1x1 für Anfänger

Einstellrad für die Magnetbremse

Wärend die Fliehkraftbremse am meisten bremst wenn die Spule am schnellsten dreht, so greift die Magnetbremse eher im letzten Teil des Wurfes. Es ist klar das ein ausgeworfener Köder nicht konstant mit der selben Geschwindigkeit fliegt. Zum ende des Wurfes hin wird der Köder immer langsamer. Da die Spulle zu diesem Zeitpunkt aber meist noch ein gewisses Tempo drauf hat ensteht ein Schnurstau auf der Baitcaster, der, würde die Spule nicht abgebremst werden zu einem Backlash (Überschlag/Tüddel) ausarten würde.

Wie stelle ich die Bremsen meiner Baitcaster richtig ein ?

Nachdem wir unsere neue Baitcaster mit einer Angelschnur unserer Wahl bespult haben und an die passende Baitcastrute geschraubt haben, begeben wir uns also das erste mal mit unserer neuen Baitcastcombo zum Wasser.  Bevor wir jetzt die ersten Köder über den Jordan schicken, empfehle ich die ersten Wurfübungen mit Bleien zu machen. Dies verhindert das unsere Vorfreude durch den Verlust womöglich teurer Köder gedämpft wird.  Sagen wir, wir nehme ein 7gr, 10gr ein 15 und ein 20gr Blei. (Es kann natürlich auch ein 30gr 35gr und 40gr Blei sein. Ich gehe hier im Beispiel einfach mal von einer typischen Barschrute mit einem Wurfgewicht von 7-21gr aus. Die Gewichte wählen wir natürlich passend zu unserer Ruten/Rollen Kombination aus.  Als Erstes hängen wir das schwerste Blei ein. Jetzt müssen wir die Bremsen einstellen. Wir fangen mit der Spulenbremse (mechanische Bremse) an. Wenn wir an der kleinen Rändelschraube drehen, merken wird das die Spule entweder mehr oder weniger Links/Rechts spiel bekommt. Ich empfehle, auch wenn es öfters anders empfohlen wird, die Spulenbremse so einzustellen das die Spule, so gerade eben kein Spiel mehr nach rechts und links hat. Ich verändere die Spulenbremse höchsten bei irgendwelchen Trickwürfen wie Pitchen/Skippen oder Flippen der Köder. Brauchen wir am Anfang also erstmal nicht. Als zweites schauen wir uns die Fliehkraftbremse an. Hier empfehle ich, am Anfang, alle Pin’s zu aktivieren, damit eine maximale Bremskraft ensteht. Jetzt drehen wir noch die Magnetbremse komplett zu. Entweder auf “Max” oder bei einer Einteilung von 1-10 wäre 10 geschlossen und 1 offen.

Natürlich haben nicht alle Baitcaster eine Fliehkraft und eine Magnetbremse. Einige haben nur eine Magnetbremse andere nur eine Fliehkraftbremse wiederrum andere haben beides.

Der erste Wurf mit der Baitcaster

Nachdem wir nun alle Bremsen eingestellt haben, machen wir unseren ersten Wurf. ( Auf keinen Fall vergessen den Köder kurz vor dem auftreffen auf die Wasseroberfläche mittels Daumendruck auf die Spule abzubremsen) Wenn es uns so gelingt ohne Tüdel zu werfen, öffnen wir wieder den Deckel unserer Baitcaster und deaktivieren einen Pin an der Fliehkraftbremse. Deckel zu und wieder wird geworfen. Gelingt dies immer noch ohne Tüddel, werden wir feststellen das jetzt schon ein paar wenige Meter mehr Wurfweite gelingen, da die Fliehkraftbremse weniger abbremst. Jetzt deaktivieren wir nach und nach jedesmal einen Pin. Dies machen wir solange bis wir Überschläge bekommen. Passiert dies, aktivieren wir wieder einen Pin und können dann anfangen die Magnetbremse Schritt für Schritt runter zu drehen. Auch hier wieder das selbe. Entstehen Überschläge, drehen wir wieder ein Stück weit zu. Jetzt können wie dies mit allen Bleigewichten wiederholen, so finden wir verhältnismässig schnell herraus, welches Ködergewicht wieviel “Bremskraft” benötigt.  Hierbei handelt es sich natürlich nur um eine Richtlinie für diejenigen die noch nie mit einer Baitcaster geworfen haben.

Die wichtigste Bremse

Auf die wichtigste Bremse bei der Baitcaster bin ich noch gar nicht eingegangen. Hierbei handelt es sich nämlich um unseren Daumen. Es bedarf nämlich einiger Würfe um diesen soweit zu schulen das er fast von alleine die Spule kontrolliert. Ich verspreche Euch, Ihr kriegt das hin, auch Euer Daumen wird das meistern. Es bedarf nur jeder Menge Übung. Aber daran kam noch keiner vorbei, auch ich nicht. Ich habe Anfangs sehr oft geflucht, bin jetzt aber sehr Froh nicht aufgegeben zu haben, da es einfach jede menge Spass macht. Was noch wichtig ist zu erwähnen, nicht jede Baitcaster ist für alles zu gebrauchen. Eine Angelrolle die für schwere Jerks ausgelegt ist kann keine kleinen Gewichte sauber werfen da sie einfach nicht dafür konstruiert wurde. Genau wie bei Stationärrollen gibt es auch hier verschiedene Grössen. Daher ist es sehr wichtig sich vor dem Kauf gut zu informieren ob die Rolle auch fähig ist die gewünschten Gewichte zu werfen. Der Angelshop Zesox Kundendienst steht ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

Hier noch ein kleiner Artikel über das Angeln mit der Baitcaster, viel Spass beim Lesen und viel Erfolg bei Euren ersten Versuchen mit eurer Baitcaster.

 

 

 

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