Zander-Fieber in Brandenburg

Jahr für Jahr zieht es meine Familie und mich im Sommerurlaub ins schöne, aber vor allem ruhige Brandenburg. Genauer gesagt zum Zander angeln in den Landkreis Potsdam- Mittelmark im Havelland. Dort beangeln wir seit Jahren ein und dasselbe Gewässer, einen in der letzten Eiszeit entstandenen See mit Verbindung zur Havel.

Der Ansitz auf Aal hat den Reiz verloren

In der vergangenen Zeit hat sich der nächtliche Ansitz auf Aal in diesem flachen, morastigen Gewässertyp bewährt. Doch haben in den letzten paar Jahren die Fänge drastisch nachgelassen und der Aalbestand hat laut Fischer rapide abgenommen, sodass sich das „Nächte-um-die-Ohren-schlagen“ einfach nicht mehr rentiert. Kurzum hat der Ansitz auf Aal seinen Reiz verloren.

Zeit macht erfinderisch

Zander Fieber in Brandenburg

Der Stachelritter wollte wieder zurück

Jedoch hat man im Urlaub Zeit und Zeit macht erfinderisch. Aus diesem Grund versucht man als leidenschaftlicher Faulenzer sein Glück. Leider hat der See seine Eigenheiten, die es zu beachten gilt.

Punkt 1: Der See ist knapp 40 Hektar groß und schätzungsweise 80- 90 % der Wasserfläche ist verschlammt. Deshalb gilt es die wenigen Punkte mit etwas härterem Grund zu finden. Eine kleine Quelle mit sandigem Untergrund und Sauerstoffzufuhr stellte sich daher als wahrer Zandermagnet heraus.

Punkt 2: Die Maximaltiefe beträgt 3,80 m. Erfahrungsgemäß stehen die Zander im August tagsüber zwischen 1,50 m und 2,10 m. Allein das macht die Köderführung sehr schwer, weshalb man aus dem Angelzubehör maximal 7 g- Köpfe verwenden darf, um ein etwas ausgedehnteres Absinken des Köders zu ermöglichen.

Punkt 3: Das Wasser ist voller kleiner Brutfische, die Raubfische standen alle gut im Futter. Keiner der Räuber war auf einen kränklich dargestellten Gummifisch angewiesen, egal wie filigran der Köder angeboten wurde. Und trotzdem wurden die verwendeten Zanderkant- Kaulis, vornehmlich in den Farben Blondie, Pünktchen, Sandmann und Rauch/ Glitter, vehement eingeschlürft.

32 Zander und zahlreiche Durchschnittsbarsche

Zander Fieber in Brandenburg

Alle Erwartungen wurden übertroffen und große Zander konnten gelandet werden

In den vergangenen zwei Jahren konnte ich trotz aller Versuchein über 2 Wochen nicht einen einzigen Zander erwischen. Durch die konzentrierte Anwendung des Faulenzens und die exakt durchgeplante Stellenwahl in Kombination miteinander sprengten den Rahmen meiner Erwartungen. So konnte ich innerhalb von 18 Tagen, die ich jeweils mit ein paar Stunden täglich nutzte, insgesamt stolze 32 Zander, zahlreiche Durchschnittsbarsche und zwei Hechte überlisten. Überraschung inbegriffen: Beim Schleppen auf Zander mit einem 60-70 cm tieflaufendem Wobbler konnte ich zwar keinen Zander zum Biss verleiten, doch glaubte ich zuerst daran, als ich einen kräftigen Biss in der Rute verspürte. Der Fisch hing und die fürs leichte Zanderangeln ausgelegte Angelrute mit einem Wurfgewicht von 3,5- 7 g bog sich mächtig gewaltig. Nach etwa 10 min langem Drill bog knapp unterm Boot der Karabiner auf. Nach ein paar bösen Worten und einer nachgemessenen Schleimspur an der Schnur von 1,23 m (!) klärte sich auf, dass es sicherlich doch kein Zander, sondern eher ein stattlicher Wels war.

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