Angeln in der Traumkulisse des Largo Arenals in Costa Rica

Es ist wohl eine einzigartige Angelkulisse die unzählige Angler aus aller Welt in ihren Bann zieht. Am Fuße eines aktiven Vulkans inmitten von dichtem Regenwald genau das macht den besonderen Reiz aus in diesem Reviers zu angeln. Im Juli des vergangenen Jahres war ich mit Tircio Hidalgo, einem einheimischen Guide,  genau an diesem Gewässer und erlebte eine unvergessliche Angelei. Nachdem ich schon 2 Jahre zuvor mit einigen kleinen Rainbowbass  Bekanntschaft machen durfte, wollte ich dieses Mal einen kapitalen Vertreter dieser Art angeln.

 

Der erste Hotspot

Angeln in der Traumkulisse des Largo Arenals in Costa Rica

Am Fuß eines Vulkans wird hier geangelt

Als wir in Tircios top ausgestattetem Bassboot  auf diesem wunderschönen Stausee zum ersten Hotspot düsten, fielen mir in einer kleinen Bucht einige kleine Köderfische auf,  die hysterisch aus dem Wasser sprangen. Natürlich machte ich meinen Begleiter darauf aufmerksam und er steuerte sofort die kleine Bucht an,  in der es noch immer an allen Ecken und Enden raubte. Ich schnappte mit die Spinnrute und warf mit einem Stickbait genau in einen kleinen Köderfischschwarm. Ich ließ ihn zweimal ausbrechen, dann sah ich schon die Bugwelle die schnurgerade auf meinen Köder zuschoss. Mit einem lauten Schmatzen pflückte sich ein guter Fisch meinen Köder von der Oberfläche und ich setzte den Anhieb. Sofort heulte die Rolle auf und der Fisch nahm einige Meter Schnur.

 

War es das mit dem Traumfisch angeln?

Angeln in der Traumkulisse des Largo Arenals in Costa Rica

Ein vollausgestattes Boot zum angeln in Cost Rica

Nach einigen Minuten konnte ich den Räuber langsam zum Boot dirigieren und machte mich zur Landung bereit. Ich wollte den Fisch erst mit der Hand landen,  aber als ich die Zähne sah,  endschied ich mich dazu, doch lieber zum Kescher zu greifen, was glaube ich die richtige Entscheidung war. Denn bei dem Fisch handelte es sich um eine Machaca, die nicht ohne Grund zur Familie der Piranhas gehört. Nachdem ich die Machaca wieder zurückgesetzt hatte,  fingen wir noch ein paar weitere Fische des gleichen Kalibers.  Nach einer halben Stunde war alles vorbei und es wurde wieder ruhig in der Bucht. Also entschlossen wir umzusetzen und nun doch den ursprünglichen Hotspot anzufahren. Tircio gab mir den Tipp auf eine etwas straffere Rute zu wechseln, da es an der nächsten Stelle viel Totholz und Wasserpflanzen geben würde. Also griff ich zu einer Baitcast Combo mit einem Wurfgewicht um die 40 Gramm und einer  0.12er geflochtenen. Dank des starken Motors waren wir in wenigen Minuten an unserer neuen Angelstelle. Und auch hier brauchten wir nicht lange auf die ersten Bisse zu warten.  Schon beim dritten Wurf stieg ein kleiner Rainbowbass auf Tircios Spinnerbait ein und versuchte sich ins Gehölz zu retten.  Nun wechselte ich natürlich auch auf den Erfolgsköder und warf ihn parallel an einem großen Teppich auf Wasserpflanzen vorbei.  Nach ein paar Kurbelumdrehungen spürte ich einen kräftigen Ruck durch die Rute gehen, dann ging alles ganz schnell. Zu schnell. Obwohl die Bremse fast komplett geschlossen war stürmte der Fisch unaufhaltsam in die Wasserpflanzen  und setzte sich dort fest. Alles Zerren und Reißen an der Schnur brachte nichts, der Fisch war mitsamt der Spinnerbait verloren. Genervt  knotete ich einen anderen Köder an die Schnur. Das wäre er gewesen mein Traumfisch. Wäre …… aber ich hatte nicht lange Zeit,  um mir darüber Gedanken zu machen.

Machacas die unter einem Cashewbaum patrolieren

Angeln in der Traumkulisse des Largo Arenals in Costa Rica

Angeln mit dem Pro

Auf einmal war Tircios Rute krumm und ein kapitaler Fisch bot ordentlichen Widerstand. Dank des stabilen Geräts hatte dieser Fisch nicht die Chance sich im Holz abzusetzen und so hielt Tircio wenig später eine wirklich schöne Machaca in den Händen. Und es war nicht die letzte an diesem Tag, denn wenig später sahen wir einen kleinen Trupp Machacas die unter einem Cashewbaum  patrolierten, der am Wasser Stand, um sich wild auf die ins Wasser fallenden Früchte zu stürzen.  Wir warfen den Trupp mit kleinen 5cm Poppern in grellen Farben direkt an. Kaum waren die Köder auf der Wasseroberfläche aufgeschlagen, da hingen auch schon die ersten Machacas. Was für ein unvergessliches Erlebnis. Nachdem wir einen Teil des Trupps fangen konnten, haben die anderen Fische wohl den Braten gerochen und verschwanden in dem dichten Wurzelwerk.

 

Doch noch den kapitalen Rainbowbass geangelt

Angeln in der Traumkulisse des Largo Arenals in Costa Rica

Am Ende hat er dann doch gebissen, der Rainbowbass

Da es langsam spät wurde,  entschlossen wir zurück zum Anleger zu fahren und ich redete mir schon ein, dass es auch dieses Mal nicht mit einem kapitalen Rainbowbass  geklappt hatte. Doch dann sah ich einen großen Schatten an einem im Wasser liegenden Ponton. Hecktisch sagte ich Tircio er soll den Motor stoppen.  Als ich die Spinnrute in der Hand hatte war der Schatten schon weg. Natürlich warf  ich dennoch  genau an die Stelle, an der wenige Augenblicke zuvor noch ein großer Schatten war. Ich führte den Köder in einem schnellen ,,Walking the Dog“, das heißt ich ließ ihn immer abwechselnd nach rechts und links ausbrechen.  Als ich den Köder kurz in unmittelbarer Nähe des Pontons stehen ließ,  schoss  ein großer Rainbowbass unter dem Metallkahn hervor und packte sich den Oberflächenköder. Sofort schloss ich die Rollenbremse und stemmte mich mit voller Kraft gegen den Fisch um ihm keine Chance zu geben sich wie sein Artgenosse irgendwo abzusetzen. Und es klappte: Nach einem kurzen, aber heftigen Drill  hatte ich den Fisch am Boot und Tircio kescherte ihn gekonnt. Da war er endlich,  der Fisch auf den ich den ganzen Tag gewartet habe. Nach einem Erinnerungsfoto durfte dieser wunderschöne  Fisch wieder schwimmen und ich konnte überglücklich die Heimreise antreten.

 

Fabian Beer

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