Bootsangeln oder Landangeln?

Bootsangeln bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, die den meisten Landanglern verwehrt bleiben. Doch stimmt diese These? Ist es immer von Vorteil vom Boot zu fischen? Oder gibt es Situationen in denen man vom Land aus mehr Erfolg haben kann?

Bootsangeln muss nicht immer teuer sein

Bootsangeln oder Landangeln?

So macht Bootsangeln spaß

In Amerika gibt es den Trend zum schnellen Bootsangeln schon lange: „Bassboote“, die mit Spitzengeschwindigkeiten und High Tech auffahren. Diese Boote können dank aufwendiger Lackierung, sensiblen Echoloten, Hochleistungsmotoren und leistungsstarken Elektroaußenbordern gut und gerne in die zehntausende Dollar gehen. Welcher tackleverrückte Raubfischangler träumt nicht von so einem Boot? Wem allerdings das nötige Kleingeld fehlt, der kann auch schon mit preiswerteren Schiffen als Kapitän zu den Fischgründen schippern. Aluminiumboote gelten als sehr geeigneter Angelkahn, denn sie sind sehr leicht, robust und langlebig. Mit ein wenig handwerklichen Geschick und Know-How kann man sein individuelles Boot bauen, welches dem amerikanischen Vorbild schon sehr nahe kommt, aber nur ein Bruchteil kostet.

 

Bootsangeln als Vorteil?

Bootsangler genießen einige Privilege, um die sie von ihren Kollegen an Land nur beneidet werden können. Den schnellen Wechsel der Spots, das Erreichen von Stellen die unerreichbar sind vom Ufer und das Schleppangeln zum Beispiel. Dank eines Echolotes können beim Bootsangeln die Futterschwärme und somit auch die Räuber gefunden werden und man kann sich sicher sein, nie einen verdreckten, überfüllten Platz teilen zu müssen. Für viele Freizeitkapitäne ist es ein zusätzliches Hobby, sich um das Wassergefährt zu kümmern, es zu tunen, zu pflegen oder optisch aufzupolieren. Getreu dem Motto: sehen und gesehen werden.

Landangler haben nicht immer das Nachsehen

Bootsangeln oder Landangeln?

Idylle beim Ansitz auf Karpfen

Den Landanglern unter uns, und dazu zähle ich mich leider auch, können hier jedoch einige Aspekte aufgezeigt werden, dass sie nicht immer benachteiligt sind. Als Friedfischangler ist man ohnehin nicht unbedingt auf ein Boot angewiesen. Nur zum Ausfahren der Köder um entfernte Spots zu erreichen ist ein Boot essentiell, hier genügt allerdings ein einfaches Schlauchboot. Fast alle Friedfische lassen sich problemlos vom Land beangeln und Bootsangler haben hier nicht wirklich einen Vorteil. Gerade der Aal ist bei seinen Streifzügen eher im Land nahen Bereich zu finden und der Ansitz auf Karpfen macht vom Boot wenig Sinn. Die Romantik und Ruhe die man während solcher Stunden am Wasser verbringt, sind auf einem Boot nur halb so schön. Mehrere Stunden müssen auf einem Boot ausgeharrt werden, ohne eine Toilette in der Nähe. Im Gegensatz zur bequemen Karpfenliege sind die Stühle auf Booten nicht für langes Sitzen konzipiert, selbst wenn sie gepolstert sind. Ich persönlich würde also bei langen Ansitzen fast immer das Landangeln dem Bootsangeln vorziehen, es liegt ja immerhin noch ein gewisser Erholungsaspekt in unserem Hobby.
Idylle beim Ansitz auf Karpfen

Bootsangeln oder Landangeln?

Für Bootsangler schier unmöglich diesen interessanten Spot zu bewerfen

Ein ganz anderes Problem für Bootsangler sind verkrautete, kleine Gewässer. Diese sind meist nicht befahrbar und hier liegt die einzige Möglichkeit entweder in der Landangelei oder dem Belly Boot, um besondere Spots zu erreichen. Für das Angeln in unbekannten, großen Gewässern ohne Echolot macht es wenig Sinn mit einem Boot sein Glück zu versuchen. Gerade die Struktur ist sehr wichtig für die Fische und wenn man diese nicht durch jahrelanges angeln ausfindig gemacht, oder mit dem Echolot gefunden hat, fischt man nur auf gut Glück. Hier ist man also keineswegs dem Bootsangler unterlegen, wenn man markante Stellen wie Steganlagen oder ins Wasser reichende Bäume vom Ufer aus beangelt. Es gibt zudem noch Spots in denen es sehr schwierig bis unmöglich ist,diese vom Boot zu erreichen. Einige Stellen sind zum Beispiel komplett eingebaut und selbst von Land aus schwierig zu erreichen, wie zwischen Brückenbefestigungen. Zusätzlich kann Strömung ein Ankern zu einem schwierigen Unterfangen machen und wenn sich nicht einige strömungsbedingte Ruhezonen finden lassen, kann man das angeln vergessen.

Boot oder Land?

Das Bootsangeln bietet logischerweise einige unverkennbare Vorteile. Man sollte sich aber auch im Klaren darüber sein dass dieses Privileg mit einigen Kosten verbunden ist. Allein der Stellplatz und das Benzin können, über das Jahr verteilt, schon einiges schlucken, von der Anschaffung des eigentlichen Gefährtes samt Motor und Plane einmal ganz abgesehen. Wer allerdings ein Boot sein Eigen nennen darf, wird nur selten darauf verzichten wollen. Doch auch die Landangler sind nicht unbedingt immer benachteiligt und wer sein Gewässer kennt kann selbst Bootsangler mit Echoloten den einen oder anderen Kapitalen vorsetzen.

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