Lockstoff – Wie wird er verwendet

Geruchs- und Lockstoff sind nichts neues in der Angelszene. Warum sind diese kleinen Mittel so wichtig geworden? Was ist zu beachten? Wie verwendet man sie am besten? In diesem Bericht werden euch diese Fragen beantwortet.

Lockstoff hilft - Ein offenes Geheimnis 

Es beginnt wieder einmal sehr schleppend in der Berliner Spree, nur einige kleine Barsche verirren sich gelegentlich an meinen Hardbait. Das frustrierende daran: der Kollege direkt neben mir hat um einiges mehr Erfolg. Er zieht etliche schöne Fische an Land. Liegt es an seiner Köderführung? Einen wirklich Unterschied kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Auch die Farbe seines Wobblers und die Tauchtiefe machen keinen Unterschied. Doch mit einem mal wirkt mein Nebenbuhler etwas unsicher. Er dreht sich weg von mir und hantiert an seinem Köder herum. Ich werde neugieriger und schaue mir das ganze unauffällig von der Seite an. AHA! Eine weiße Tube verschwindet schnell in seiner Jackentasche und mir ist schlagartig klar was sein Geheimnis ist: Lockstoff!

Lockstoff   Wie wird er verwendet

Das Seitenlinienorgan beim Barsch

Dass Fische ihr nicht sonderlich gut ausgeprägtes Sehvermögen durch andere Sinneswahrnehmung kompensieren ist weit bekannt. Sie nehmen selbst feinste Vibrationen potenzieller Beute mit Hilfe des Seitenlinienorgans wahr. Das Seitenlinienorgan ist leicht zu erkennen und dient dem Fisch als Orientierungshilfe.

Doch ist euch auch bekannt, dass Fische bis zu 4 mal besser riechen können als Hunde? Die Karpfenangler sind sich dessen schon sehr lange bewusst,. Sie aromatisieren ihre Boilies mit verschiedenen Flüssiglockstoffen. Diese lassen sich ideal den Gegebenheiten am Wasser anpassen, denn die duftenden Stoffe sind in unzähligen Geruchsrichtungen zu bekommen: egal ob Muschel, Frucht oder Knoblauch, die Möglichkeiten sind unendlich.

Moderne Gummiköder haben Lockstoff integriert

Bei den Gummiködern setzen viele Firmen ebenso seid einiger Zeit Lockstoffe ein. Diese werden mit Hilfe eines aufwändigen Verfahrens direkt in die Gummimischung eingearbeitet, sodass diese den Duft nach und nach im Wasser abgeben. Der Geruch dieser aromatisierten Softbaits erinnert sehr stark an alten Hering aus der Dose, die menschliche Nase empfindet das als sehr penetrant, jedoch hat die Praxis

Lockstoff   Wie wird er verwendet

Lockstoff kann man auch auf Hardbaits auftragen

eine sehr hohe Fängigkeit dieser Köder bewiesen. Nun gibt es jedoch Hardbaits und Gummifischklassiker die nicht mit Lockstoff versehen sind. Dazu zählen vor allem der Kopyto von Relaxx oder der Shaker von Lunker City. Jedoch kann gerade an stark befischten Gewässern das ein deutlicher Nachteil sein.

Seid einiger Zeit sind Pasten erhältlich die dieses Manko wett machen können. Fischöle allein sind sehr ungeeignet für Kunstköder. Durch häufiges auswerfen und den Kontakt mit dem Wasser verlieren sie sehr schnell ihren Lockreiz. Allerdings können gerade sie beim Aalangeln sehr von Nutzen sein. Der Aal nimmt den Geruch seiner Beute bereits über eine sehr weite Strecke wahr. Fischöl sie injiziert in eine Köderfisch ist also erflogsverprechend. Man sollte übrigens auch als Raucher bei der Aalangelei vorsichtig sein: meine Erfahrung hat gezeigt, dass man deutlich mehr Bisse erzielen kann, wenn man seine Hände nach jeder Zigarette im Wasser abwäscht und mit Gras einreibt. Der Zigarettengeruch ist extrem unnatürlich und die Fische wittern schnell Verdacht!

Lockstoff sollte nur wohl dosiert verwendet werden

Lockstoff   Wie wird er verwendet

Schöner Barsch auf Kopyto mit Lockstoff

Bei dem Einsatz der Lockstoffe sollte man allerdings vorsichtig vorgehen. Weniger ist oft mehr! Ein

Beutefisch riecht auch nicht extrem nach Fisch. Daher sollte die Benutzung vom Pasten und Ölen wohl dosiert sein. Es reicht bereits, das Lockmittel leicht über den Köder zu streichen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Lockstoffe gibt es diversen Varianten, können aber auch ganz individuell selbst hergestellt werden. Dazu bedient man sich unparfümierter Vaseline und dem gewünschten Aroma, wie zum Beispiel Herings-, oder Krabbenöl.

Nach dem Erlebnis des deprimierenden Angeltages habe ich mir selbst eine Tube Lockstoff besorgt. Seitdem präpariere ich meine Köder fast immer. Ich konnte relativ schnell bemerken, dass die Fische diese Duftspur sehr interessant finden. Teilweise hatte ich an die 10 Barsche als Nachläufer. Diese attackierten meinen Köder nicht nur einmal, sondern gingen mehrmals gierig auf meinen Wobbler. Auch die Erfahrung über aromatisierte Gummifische konnte ich nun für mich nutzen. Da die Pasten jedoch alle ähnlich riechen, kann ich durch die Herstellung meiner eigenen Lockstoffe auch den vorsichtigsten Räuber zum Biss überlisten und bin vielen Angelkollegen einen Schritt voraus.

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